Hetton ( Lok )
Diese Lokomotive wurde im Jahr 1822 von Georg Stephenson und Nicholas Wood gebaut,
1857 umgebaut und im Jahr 1882 ausgemustert.
Für das Bergwerk Hetton Colliery wurde 5 Lokomotiven für den Transport von Kohlen auf der acht Meilen langen Strecke zwischen dem Bergwerk und dem Fluß Wear gebaut.
Die Lok mit Tender war ca. 10,60m lang, 1,9 m breit und 4,0 hoch und wog ca. 9,9 Tonnen
das Modell wird wieder im Maßstab 1:11,3 gebaut für 5" Gleise
und soll auch mit Gas befeuert werden.
Lok und Tender zusammen werden 760 mm lang.
Am 01.Dez. habe ich mit dem Bau der Lokomotive begonnen
und die Baugruppe, 5 Rauchkammer, ist fertig.
Den Mantel habe ich aus 2mm Kupferblech gerollt, die Nieten eingezogen und dann mit der Vorderplatte hart zusammengelötet.
Der Rauchkammerdeckel ist aus 2mm Kupferblech gedrückt, der Schornstein ist aus 0,7mm Blech über einen konischen Stab gerollt.
Die nächste Baugruppe ist der Rahmen.
Den Rahmen habe ich aus Stahl 45x6mm angefertigt.
Zuerst die unteren Bereiche ausgesägt und dann alles sauber gefräst.
Erstaunlich ( für mich ) war, die Leisten hatten sich über das hohe Maß ca. 1,5 mm verzogen.
Also alles noch einmal über gefräst.
Die Ecken sind mit M 2,5 Schrauben verschraubt und danach die Winkel aufgenietet.
Der Pufferbereich ist aus Eichenholz und 2 Stahlplatten.
Alle Bohrunge und Gewinde für spätere Anbauteile sind gebohrt.
Der nächst Bauabschnitt ist die Bremsanlage.
Alle Hebel sind aus vollem Material gefräst und an den Gelenken mit Ø 2,5mm Bolzen und Splinten gesichert.
Das Gestänge ist Flachstahl 5x3mm, die Bremsklötze sind aus Eichenholz.
Mit der seitlichen Kurbel werden alle 4 Räder gebremmst.
Diese Kurbel steht später auf der Laufplatte im Lokführerstand.
Nun geht es mit dem Kessel weiter.
Der Kessel ist fertig gelötet, aber leider nicht dicht. Dazu aber später.
Für alle die sich auch mal an so einen Kessel trauen möchten, hier meine Abfolge der Lötvorgänge mit Zwischenschritten.
Gelötet ist alles mit FORTARGEN A 314 und Flussmittel F 300 H Ultra NT
Der Kessel der Hotton-Lokomotive ist der größte, welchen ich bisher in Arbeit hatte.
Er ist 280 mm lang und 115mm Durchmesser.
Dafür gab es kein fertiges Rohr, also habe ich mir das 2mm Kupferblech wieder rollen lassen.
Die Naht habe ich diesmal nach oben gelegt, da dort die zwei Töpfe für die Zylinder und in der Mitte der Flansch für den Dampfdom eingelötet sind.
Die einzelnen Lötschritte:
1. obere Naht und die 3 Töpfe für die Zylinder und den Dampfdom, zusätzlich sind 28 Butzen mit Innengewinde M2 und M 2,5 und 4 Gewindenutzen M6 und M8 eingelötet.
Weiterhin 8 Butzen M 2 für die Kesselverkleidung.
Die Füsse sind angeschraubt um die Kesselverkleidung besser montieren zu können.
2. 8 Siederohre in die Feuerbüchse einlöten
3. 19 Rauchrohre in den Feuerbuchsdeckel einlöten
4. Feuerbuchsdeckel auf Feuerbüchse auflöten
und mindestens 5 Stunden im Schwefelbad reinigen. Dieses Paket abpressen. Ich habe nur normal gereinigt und es zeigte sich nach dem Einlöten
in den Kessel eine Undichtigkeit im Lötvorgang 3 an welche ich jetzt, auch nach dem dritten Versuch, nicht mehr herankomme.
Nach Rücksprach mit einem Kesselexperten werde ich den Kessel mit Natronwasserglas abdichten.
5. In den hinteren Kesseldeckel div. Anschlussbutzen und Nieten einlöten.
6. Feuerbuchspaket in den Deckel einlöten
7. Vorderen Kesseldeckel auf den Mantel auflöten
8. Feuerbuchspaket mit dem Deckel in den Kessel einlöten, den Kessel abpressen und schon ist so ein Kessel fertig....
Da im Original der Kessel aus Platten, ca. 3m x 0,7m zusammengenietet war, habe ich meinem Kessel einen Nietenmantel aus 0,7mm Kupferblech aufgeschraubt.
Die Holzräder sind durch Gusseiserne Räder ausgetauscht worden
Links ist das Modell zu sehen, welches mir ein guter Bekannter in Stereo-Lithografie gefertigt hat.
Die Räder sind aus GG 20 gegossen.
Auch die Kuppelstangen sind eingebaut.
Die Zylinder sind fertig.
Pro Zylinder liegen 15 Einzelteile zum Löten bereit. Die kleinen Rippen sind nicht zu sehen.
und fertig gelötet und geputzt.
Die Zylinder sind auf dem Kessel prov. verschraubt.
Sie haben 22mm Kolbendurchmesser und 54mm Hub.
In den Schieberkästen bewegen sich Flachschieber.
Die waagerechte Stange wird die Schiebersteuerung, womit sich die Kolben mit Luft schon bewegen.
in alle noch nicht belegten Bohrungen schneide ich Gewinde und dichte diese mit Schrauben ab.
In der Mitte ist der Dampfdom zu sehen.
Die Kolbeneinheit mit Hoffe-Kolbenringen.
Die Überdruckventile sind Federbelastet und dichten mit O-Ringen.
Zwischen den Federhülsen habe ich auch ein Mannloch eingebaut.
Auch eine Dampfpfeife steht rechts am Dampfdom,
links das Manometer.
Im Vordergrund ist das Abdampfrohr prov. angebaut
In dem Ventil sitzt ein 10° Kegelküken, welches noch eingeschliffen werden muss.
Die Ventile sind Federbelastet und dichten mit O-Ringen.
Zwischen den Federhülsen habe ich auch ein Mannloch eingebaut.
Es fehlt noch die Keesselspeisepumpe und zwei Ventile.
Zur Zeit bin ich damit beschäftigt, die Lokomotive für vorwärts- und rückwärtslauf einzustellen.
Ohne die Kuppelstangen ist es mir nach 3 Tagen tatsächlich gelungen. Nur.... Die vordere Achse läuft bei ca. 450 Umdr. ca. 50 Umdrehungen langsamer als die hintere. Warum????
Im Moment steht dieser auf rückwärts.
Der Bau meiner "Hetton"-Lokomotive ist nach 2 Jahren Bauzeit abgeschlossen.
Die Konstruktion der 3D-Daten lief natürlich davor ab.
Diese Lokomotive hat mir doch sehr viel Kopfzerbrechen gemacht und es hat lange gedauert, bis ich die richtige Einstellung getroffen hatte.
Aber nun ist alles fertig und sie läuft.
Die Wasserstände haben ein 8mm Glasrohr